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„Nie wieder Krieg“  -  85 Jahre nach dem Überfall auf Polen

Friedenstaube. Bild: Dr. Latif Ismail<br>

Friedenstaube. Bild: Dr. Latif Ismail

Am 1. September 1939, vor 85 Jahren, begann mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf unser Nachbarland Polen der 2. Weltkrieg. Größenwahn und die Ideologie von „Blut und Boden“ hatten diesen Krieg entfacht, dessen schreckliche Bilanz 60 Millionen Tote weltweit waren. Darunter fällt der Völkermord an sechs Millionen Juden und über 500 000 Sinti und Roma, die Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns wurden.

Nie wieder wollte Deutschland verantwortlich sein für die Gräuel eines Krieges. Daher rufen seit 1957, als die Erinnerungen an das Kriegsgeschehen verblassten und Forderungen nach Wiederbewaffnung und Wehrpflicht wieder erstarkten, die Friedensbewegung und die Gewerkschaften am 1. September zum Antikriegstag auf.

Er stellt uns dieses Jahr vor besondere Herausforderungen. Denn die Kriege in der Ukraine und in Nahost, ausgelöst durch verbrecherische terroristische Überfälle, rechtfertigen zwar Verteidigung und Gegenwehr, nicht aber die unzähligen Opfer auf allen Seiten, die, wenn sie nicht mit ihrem Leben bezahlen, für Jahre und Jahrzehnte um Perspektiven auf eine gute Zukunft für sich und ihre Kinder gebracht werden.

Die Friedensbewegung ringt auf diesem Hintergrund um ihre Position. Unstrittig ist aber die Forderung nach Waffenstillstand und Friedensverhandlungen, für die sich die deutsche Politik mit mehr Nachdruck einsetzen müsste. Das gebieten sowohl das Völkerrecht als auch das Grundgesetz.

Insofern sind stillschweigende Vereinbarungen über eine neuerliche Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen in Deutschland ab 2026 sicher nicht das, was unserer Friedenspflicht entspricht. Mehr Waffen werden die Welt nicht sicherer machen, sondern andere wichtige Aufgaben verhindern. Wir brauchen gerade in dieser hochexplosiven Zeit eine engagierte Diskussion - wie sie 1979, zur Zeit des Nato-Doppelbeschlusses, zu einer Erstarkung der Friedensbewegung geführt hat.

Wir brauchen eine neue Entspannungspolitik!

Dafür müssen wir uns bemerkbar machen, laut werden, auf die Straße gehen – z.B. am Antikriegstag!

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