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30 Jahre Trägerkreis „Atomwaffen abschaffen – bei uns anfangen“

"Aktionsbündnis atomwaffenfrei.<i> jetzt</i>"- beim Jubliäumstreffen des Netzwerkes wird der neue Name vorgestellt. <br>

"Aktionsbündnis atomwaffenfrei. jetzt"- beim Jubliäumstreffen des Netzwerkes wird der neue Name vorgestellt.

Bericht vom Netzwerktreffen aus diesem Anlass am 27./28.9.2024 in Hannover.

Seit 1994 engagiert sich der Trägerkreis für eine Ächtung von Atomwaffen und eine atomwaffenfreie Welt. Er fordert insbesondere den sofortigen Abzug aller Atomwaffen, die sich auf deutschem Boden befinden. Der Trägerkreis versteht sich als deutscher Teil des globalen Netzwerkes "Abolition 2000" und ist als Partner der Internationalen Kampagne für die Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) auch Friedensnobelpreisträger 2017.
 

Der Trägerkreis

besteht aus über 60 Mitgliedsorganisationen bundesweit. Seit Jahren gehört ÖKOPAX e.V. mit dazu. Um seinem Ziel - eine atomwaffenfreies Deutschland auf dem Weg zu einer atomwaffenfreie Welt - zu erreichen, organisiert er unter anderem öffentlichkeitswirksame Aktionen und Lobbyarbeit bei PolitikerInnen und DiplomatInnen. Außerdem beteiligt sich der Trägerkreis aktiv an nationalen und internationalen Kampagnen. Hierzu gehört eine Vielzahl von Aktivitäten rund um den letzten deutschen Atomwaffenstandort in Deutschland in Büchel /Eifel. Aber auch die Beteiligung an internationalen Aktionen, wie etwa dem ICAN Städteappell, mit dem sich Kommunen gegen atomare Bewaffnung aussprechen und die Bundesregierung auffordern, dem Atomwaffenverbotsvertag beizutreten. Auch die Stadt Würzburg hat sich auf Initiative von ÖKOPAX diesem Appell angeschlossen.

Jubiläumstreffen

Viele der Trägerorganisationen, auch ÖKOPAX, hatten Vertreter zu diesem Jubiläumstreffen geschickt. Natürlich gab es auch einen Rückblick auf die vielfältigen Engagements und Aktionen der 30 Jahre. Es ging aber auch um die Bewertung der aktuellen Atompolitik und mögliche Aktionsperspektiven. Dazu nahmen die Teilnehmer Impulse aus einem qualifiziert besetzten Podium auf.

Hier einige Stichpunkte dazu vom Podium und auch aus dem Teilnehmerkreis:

  • Bürgermeister Thomas Hermann, Hannover (Die Stadt Hannover hat die Geschäftsführung der deutschen Sektion der Mayors for Peace):

Die Zahl der Kommunen, die sich in Deutschland im Rahmen der Mayors for Peace gegen atomare Bewaffnung aussprechen, habe sich in den letzten 10 Jahren auf 900 verdoppelt. Allein seit Beginn des Ukraine-Krieges seien 100 Kommunen dazu gekommen! Die kommunale Ebene müsse sich auch in der Atompolitik einmischen. Die Bürgermeister seien für die Sicherheit ihrer Bürger verantwortlich!

  • Dr. Angelika Claußen, 1. Vorsitzende der IPPNW-Deutschland (Internationale Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs): Die medizinischen Folgen eines Atomkriegs seine unbeherrschbar. „Wir brauchen eine Demystifizierung der Abschreckung!“  - Im Gegensatz zu anderen Atomwaffenstaaten besage Chinas Atom-Doktrin: „No first use.“
  • Andreas Zumach, Journalist, zu der These, Atomwaffen seien Abschreckungswaffen: Gerade im Hinblick auf Russlands Angriff der Ukraine zeige sich, Atomwaffen seien Kriegsermöglichungswaffen!
  • Dr. Moritz Kütt, Wiss. Mitarbeiter am Hamburger Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik: Die These, Atomwaffen verhinderten durch Abschreckung Kriege, sei wissenschaftlich nicht belegbar (genauso wenig wie auch das Gegenteil). Die These beruhe lediglich auf Plausibilitätsüberlegungen. 
  • Pfr. i.R. Matthias Engelke, ehem. Vorsitzender Versöhnungsbund Deutschland zur atomaren Abschreckungspolitik: Terror sei das lateinische Wort für Schrecken und Atomwaffen verbreiteten Schrecken. Nukleare Abschreckung sei staatlich organisierter Terror. Nukleare Abschreckungspolitik sei immer auch ein Krieg im eigenen Land, ein Krieg gegen die Armen. 
  • Dr. Angelika Claußen: Die IPPNW habe geeignete Materialien für den Einsatz an Schulen erarbeitet, die auf Abruf warteten.

In der Diskussion ging es dann auch um die Frage, wie der für 2026 angekündigten Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland begegnet werden kann. Deswegen soll noch im November ´24 in einer Gründungsversammlung die Kampagne „Friedensfähig statt erstschlagfähig“ auf den Weg gebracht werden.

Vorgestellt wurde auch der neue Name des Trägerkreises:

Aktionsbündnis atomwaffenfrei. jetzt 

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