Loading...

Hiroshima mahnt die Weltbevölkerung!

Hiroshima, Gedenkstätte für den Atombombenabwurf. Foto: PRIVAT Göbert

Hiroshima, Gedenkstätte für den Atombombenabwurf. Foto: PRIVAT Göbert

Am 6. August 1945 um 8.15 Uhr ließ die US – Regierung die erste Atombombe über Hiroshima abwerfen. Die Explosion entfachte einen Feuersturm mit einer Hitze von 3900° und einer Druckwelle, die mit 1500 km/h über die Stadt fegte. Binnen Sekunden war sie völlig zerstört, 22 000 Menschen starben sofort, weitere 17 000 in den ersten vier Monaten danach an der immensen atomaren Strahlung. Zwar war auch die amerikanische Regierung überrascht von der Wucht, die die Bombe verursachte, trotzdem ließ sie drei Tage später eine doppelt so zerstörerische über Nagasaki niedergehen.

Das weltweite Entsetzen darüber und der Ruf „Nie Wieder!“ verhallten. Heute bedrohen 9 Staaten mit 14000 Atomwaffen die Menschheit, sie alle rüsten nicht ab, sondern modernisieren ihre Arsenale, allen Mahnungen zum Trotz und dem Urteil des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag von 1996, dass der Einsatz atomarer Waffen und dessen Androhung völkerrechtswidrig sind. Aber echte Fortschritte bei der Abrüstung gibt es nicht, im Gegenteil.

Bei der alle 5 Jahre stattfindenden Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags (NVV) warnte am 1. August 2022 der Generalsekretär der Vereinten Nationen Antonio Guterres „Die Menschheit läuft Gefahr, die Lehren aus den furchtbaren Feuern von Hiroshima und Nagasaki zu vergessen.“ 

Diese deutlichen Worte richtet er an die 191 Mitglieder der Staatengemeinschaft. Es wird geprüft wie weit die Mitgliedsstaaten mit ihren vertraglichen Verpflichtungen zur Abrüstung vorangekommen sind.

Fünf Mitgliedsstaaten (USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China) besitzen Atomwaffen, die vier übrigen Atomwaffenstaaten Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel sind nicht Mitglied des NVV. Trotz diesem Missverhältnis gilt die Überprüfungskonferenz als ein Grundpfeiler der multilateralen Abrüstungs- und Atomdiplomatie. Denn ohne den seit 1970 geltenden Vertrag gäbe es vermutlich schon viel mehr Atomwaffenstaaten.

Doch 122 von 193 Staaten der Welt sind nicht mehr bereit, das hinzunehmen und verständigten sich in einer großen zivilgesellschaftlich organisierten Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) auf den Atomwaffenverbotsvertrag, der am 22.1.2021 in Kraft treten konnte, nachdem mehr als 50% aller Staaten ihn unterzeichnet oder ratifiziert hatten.  Er verpflichtet alle Unterzeichnerstaaten, Atomwaffen niemals zu entwickeln, herzustellen, anzuschaffen, zu besitzen oder zu lagern. 

Die NATO Staaten lehnen den Vertrag ab, es gibt sogar Überlegungen, eigene europäische Atomwaffen zu stationieren, ungeachtet der großen Zustimmung, die auch hierzulande der Atomwaffenverbotsvertrag findet, siehe die 800 Städte, die sich dem internationalen Bündnis „Mayors for Peace“ angeschlossen haben – auch Würzburg gehört dazu.

Mit ihnen und vielen anderen Friedensbewegten fordern auch wir: Atomwaffen abschaffen!

Top